Nach seinem DTM-Einstieg zieht Markus Winkelhock Bilanz: Gute Rennen, nicht so gute Rennen, Krankheiten - und eine Rückkehr ist nicht ausgeschlossen

Motorsport-Total.com) - Markus Winkelhock hat in der vergangenen Saison zu den Vielreisern gehört. Als Ersatzfahrer beim Formel-1-Team Spyker war er bei fast jedem Rennen dabei und ab Mai gehörte er auch zum Kader der DTM-Piloten. Bei den Rennen am EuroSpeedway Lausitz und in Brands Hatch vertrat er den verletzten Tom Kristensen im aktuellen Audi A4 von Abt Sportsline.

Im Juli wurde aus dem Aushilfsfahrer Winkelhock ein DTM-Stammpilot. Ab Mugello saß er im Zweijahreswagen des privaten Audi-Teams Futurecom TME. Dort übernahm er das Cockpit von Adam Carroll, der nach fünf DTM-Rennen wieder zurückgekehrt war in die GP2. Für Winkelhock begann eine aufregende Zeit: Im 2005er Audi zeigte er auf Anhieb respektable Leistungen, gleichzeitig sorgte er in der Formel 1 für die Sensation, als er das Regenrennen am Nürburgring zwischenzeitlich anführte. Der Schwabe stand plötzlich im Mittelpunkt des Interesses.

Nach fünf Rennen im TME-Audi zog Winkelhock gegenüber 'Motorsport-Total.com' Bilanz. Der Umstieg vom neuen in den alten Audi war ihm nicht so schwer gefallen: "Die ersten beiden Rennen in Mugello und Zandvoort waren eigentlich gar nicht so schlecht, da hätte ich auch in die Punkte fahren können", berichtete er. Am Nürburgring verpasste er die Punkte als Neunter nur um einen Platz. In Zandvoort sprang sein Auto am Start nicht an, deshalb fiel er zurück ans Ende des Feldes und musste sich wieder nach vorn kämpfen. Platz 13 war sein Resultat, dazu hatte er die sechstschnellste Rennrunde geholt.


"Ich war an beiden Rennwochenenden körperlich ziemlich ausgeknockt."
Markus Winkelhock
Dann aber lief es nicht mehr so gut - und die viele Reiserei zollte auch ihren Tribut: "Am Nürburgring hatten wir ziemliche Probleme mit dem Auto und ich war krank. Das war ich dann auch in Barcelona - einmal Magen-Darm-Grippe und dann Gliederschmerzen und Kopfschmerzen. Ich war an beiden Rennwochenenden körperlich ziemlich ausgeknockt." Winkelhock schien den Virus erwischt zu haben, der zu dieser Zeit kursierte - er hatte dabei aber keine Zeit, zwischen DTM- und Formel-1-Rennstrecken wieder gesund zu werden. Also gab ihm Spyker- und TME-Chef Colin Kolles frei: Winkelhock musste nicht zu den Grand Prix nach Japan und China, sondern konnte sich zu Hause richtig auskurieren.

Frisch erholt in Hockenheim

Zum Saisonfinale in Hockenheim präsentierte sich der Schwabe dann wieder erholt und frisch: "Es war schon ein Unterschied, als ich in Hockenheim wieder ins Auto gestiegen bin. Ich fühlte mich fit und dann geht es gleich wieder ganz anders", erklärte er. "Deshalb ist schade, dass Nürburgring und Barcelona nicht so gut lief."

Wie lautet also sein Saisonfazit? "Im Großen und Ganzen will man natürlich immer mehr oder man sagt natürlich, dass ein bisschen mehr noch drin gewesen wäre. Aber ich bin nicht ganz unzufrieden."

Wohin sein Weg ihn 2008 führen wird, ist noch unklar. Sicher ist, dass Winkelhock es 2007 sowohl in der Formel 1 als auch in der DTM geschafft hat, auf sich aufmerksam zu machen. Das große Ziel wäre natürlich ein Stammcockpit in der Königsklasse. Aber sollte es mit der Formel 1 nicht klappen, könnte sich Winkelhock durchaus vorstellen, weiter in der DTM zu fahren. "Ich fühle mich in der DTM sehr wohl", sagte er uns. Und zumindest laut Gerüchteküche soll sowieso schon so gut wie sicher sein, dass er 2008 einen Werksvertrag bei Audi bekommt.


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